Re: Dottore


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Abgeschickt von All Killers No Fillers am 23 Mai, 2002 um 10:35:04:

Antwort auf: Re: Dottore von CaBaMaN am 22 Mai, 2002 um 22:40:20:

Hai gaba,
auf dem Photo das ist ein gewisser Lothar L., kann der was?
Orthopäde gucken ist gut, hoffentlich bekommst du schnell einen Termin (dauert hier leider immer ewig).
Wenn du die Schmerzen schon vorher hattest, kann das trotzdem Überlastung sein. Ehrlich gesagt wars dann nicht besonders clever den M. zu laufen. Da du sowieso immer in Kauflaune bist überprüfe auf jeden Fall mal deine Schuhe. Wie alt sind die? Wieviele km sind schon drauf? Läufst du immer den selben, oder läufst du mehrere Schuhe abwexelnd (nicht das rechts und links ding!)
Ich habe dir mal die besten Tipps zum Laufschuhkauf angehängt. Die sind geschrieben von Wiesel aus dem Laufforum, und der Bub hat richtig Plan davon (ich glaube Heiner kennt ihn, aber der Heiner kennt eh jeden und weiss auch fast alles UND hat einen klasse Kurztriathlon am Wochenende gemacht!)
Konsumterrorisierte Grüße
KillaFilla


TIPPS ZUM LAUFSCHUHKAUF III:

ursachen für beschwerden: neben den laufschuhen kommen natürlich auch noch eine reihe anderer ursachen für beschwerden + verletzungen in betracht. dabei können natürlich mehrere ursachen zusammen in betracht kommen (>> ursachenkomplex).
- zu oft, zu schnell, zu viel, zu häufig
- übergangene verletzung / erkrankung
- auf alle fälle trainingsgestaltung kritisch prüfen (trainingstagebuch)
- aufwärmen + auslaufen + dehnen nicht vergessen bzw. vernachlässigen
- bei länger bestehenden schmerzen (v.a. wenn man selbst nicht weiß worum es sich handelt) auf alle fälle einen arzt aufsuchen


grundsätzlich muss jeder für sich den passenden laufschuh finden. empfehlungen anderer können da nicht sonderlich viel weiter helfen. natürlich lassen sich schuhe ganz allgemein beurteilen, aber was würde es helfen, wenn ich dir sagen würde, dass ich den asics nimbus absolut klasse finde ??? für dich ist es u.u. der absolut falsche schuh (der schuh, der dem einen passt muss nicht gleich dem anderen passen). eine einordnung des läufers in eine schuh- kathegorie kann man (ansatzweise) vornehmen, wenn körpergewicht, fusstyp, bevorzugter laufuntergrund usw. bekannt sind. am besten lässt man sich vor ort von fachleuten beraten. alle postings + e-mails (internet) können lediglich (unverbindliche) hilfestellungen sein, um sich im "laufschuhwald" zurechtzufinden. die schuhwahl abnehmen kann man dadurch nie. eine gute beratung vor ort kann dadurch nicht ersetzt werden !!! nur vor ort kann von fachleuten eine entsprechende vorauswahl zuverlässig getroffen werden, innerhalb derer du dann nach subjektivem wohlbefinden auswählen darfst :-))) trotz allem ist meiner meinung nach eine solche „vorabklärung“ über das internet i.d.r. hilfreich. auf gefahren und wichtige punkte kann man immer hinweisen.


tipps zum laufschuhkauf:

VOR dem kauf:

wissen anlesen: es kann nie schaden sich in das thema laufschuhe ein wenig einzulesen. dadurch kann man nicht nur überprüfen, ob der / die verkäufer/in mist erzählt, sondern auch gezielt nachfragen. Informationsquellen sind neben den fachzeitschriften: z.b. runner´s world, running, spiridon, condition, laufzeit, usw. laufbücher und natürlich das internet (z.b. homepages der hersteller, running pur.de).

laufbekanntschaften befragen: v.a. zu geschäften mit guter beratung (weniger zu schuhen wie eingangs schon erwähnt bringt das nicht wirklich weiter).

arztbesuch: im vorfeld kann nicht schaden, um z.b. den fusstyp oder achsstellung festzustellen. kann u.u. auch alleine bestimmt werden.

gutes laufgeschäft aussuchen: gute beratung ist das a und o des laufschuhkaufes. der punkt wird im laufe des postings noch weiter erläutert.

ein gutes geschäft: in einem guten geschäft hast du eine große auswahl mindestens 3 paarfür dich geeignete schuhe sollten zur auswahl bereitstehen. das wichtigste was eine gute beratung braucht ist vorallem zeit. laufschuhe kauft man nunmal nicht in 5 minuten (ausser man weiß genau was man will). deshalb nicht an samstagen oder zu anderen stark frequentierten zeiten zum laufschuhkauf aufbrechen. praktisch ist es natürlich auch, wenn man die schuhe mal auf der strasse vor dem geschäft probelaufen kann. unverzichtbar sind kompetente, fachlich geschulte mitarbeiter. eher lässt sich auf beratungsunterstützende geräte wie spiegeltisch, laufband, usw. verzichten. ich würde kleine auf den laufsport spezialisierte geschäfte, großen laden-ketten und großen sportgeschäften vorziehen, weil da eine gute beratung eher gewährleistet ist (ausnahmen bestätigen aber auch hier die regel).


BEIM kauf:

alte schuhe mitbringen: ist immer ratsam (am besten vorher zumindest grob sauber machen ;-), denn der geschulte verkäufer kann daraus wertvolle schlüsse ziehen. so lässt sich z.b. an einem länger getragenen schuh die eventuell einseitige abnutzung der aussansohle sehen, die wirderrum auf ein bestimmtes abrollverhalten schließen lässt. ebenso lassen sich ausgeprägte fehlstellungen daran erkennen, dass der schuh „schief“ gelaufen (verzogen) ist. ausserdem lassen sich aussagen treffen, ob die schuhkathegorie richtig gewählt war. hierfür würde ein gleichmässiges ablaufen der aussensohle sprechen.

bisherige schuhmarken und modellnamen (falls bekannt / oder vorhanden): ebenfalls gut zu wissen ist für den verkäufer immer, was der jeweilige kunde bisher für schuhmarken ausprobiert hat und mit welchen er u.u. überhaupt nicht zurecht gekommen ist, bzw. besonders gut zurechtgekommen ist. z.b. der asics ist mir im vorfuss immer zu breit gewesen, dann kann man schon im vorfeld darauf achten, entsprechend schmäler geschnittene schuhe zu wählen. sind die modellnamen bekannt, lässt sich auch die bisherige kathegorie bestimmen (besser ist natürlich die alten schuhe mitzunehmen, da lässt sich dann auch beurteilen, ob der schuh „am ende“ ist oder noch ein paar kilometer verträgt).

anprobe: schuhe mit laufsocken (socken, die man üblicherweise zum laufen trägt) anprobieren. die schuhe über einen längeren zeitraum im geschäft anlassen und darin bewegen. besonderes augenmerk sollte darauf liegen, ob der schuh irgendwo drückt (seite, vorne, hinten), ob der knöchel nicht auf dem schuhrand aufliegt, der schuh nicht an der achillissehne drückt, man die zehen gut bewegen kann, usw. vorrausgesetzt die schuhkathegorie wurde richtig gewählt und alle vorgelegten schuhe sind der gleichen bzw. ähnlichen kathegorie zuzuordnen, dann muss man wirklich rein subjektiv entscheiden, in welchem schuh man am besten steht. dabei sollte weder die farbe (auch wenn es schwer fällt), noch der preis den letzten ausschlag geben, sondern einfach das wohlbefinden in dem schuh.

farbe / aussehen: spielt leider allzu oft eine entscheidende rolle beim kauf. Der schuh muss nicht trendy aussehen sondern gut sitzen. Bei vielen modellen, die an der grenze zum trendschuh sind, ist zudem die tauglichkeit für viele läufer in frage zu stellen z.b. nike shox, adidas clima cool running, .....

größe: laufschuhe haben die richtige größe, wenn bei gutem fersensitz in der länge eine daumenbreite platz zu fühlen ist. von den zehenspitzen bis hin zur schuhkante. beim abdrücken des fusses vom boden rutscht der fuss nach vorne. dafür wird der platz v.a. benötigt. möglichst nachmittags oder abends zum schuhkaufen gehen, weil sich der fuss (v.a. in der breite) über den tag noch ausdehnt.

laufbandanalyse: eine videolaufanalyse auf dem laufband ist meines erachtens die beste möglichkeit die stützeigenschaften und das abrollverhalten des schuhes zu überprüfen (entsprechend sicheres laufen auf dem band vorausgesetzt ;-). hier können dann ggf. noch korrekturen vorgenommen werden z.b. stabilerer schuh oder die empfehlung einer einlage. eine laufbandanalyse ist nicht unbedingt nötig, aber ein sehr gutes hilfsmittel zur überprüfung der eignung des schuhes (auch wenn die laufbandanalyse in einigen fällen missbraucht wird). fachlich geschultes personal kann nie durch eine laufbandanalyse ersetzt werden (auch wenn das des öfteren geschieht). natürlich ist es auch ratsam, das laufband zu beginn der beratung einzusetzen um das abrollverhalten ohne schuh zu sehen (späterer vergleich möglich).

frauenmodelle: frauen brauche andere modelle als männer. der unterschied zu den männern liegt meistens in der breite des fußes und dem anderen (meist niedrigerem) gewicht ..... weshalb frauenmodelle bezüglich des aufbaues nicht immer gleich den herrenmodellen sind (von den farben sowieso abgesehen). vgl. nike air strukture triax für männer und frauen oder das frauenmodell zum adidas pietmont (herren) den adidas brevard. bezüglich der größen gibt es frauenschuhe von euro 36 - 44 problemlos. je nach hersteller sind auch frauen“über“größen erhältlich.

körpergewicht: bei einem leichten läufer wirken ganz andere kräfte auf den schuh wie bei einem schwereren, weshalb der letztgenannte stabilere schuhe mit festeren zwischensohlen braucht. supinations – und pronationstendenzen können durch höheres körpergewicht noch verstärkt werden.

achsstellung: der verkäufer sollte auf die beinstellung (x oder o beine) des käufers achten. denn auch die achsstellung beeinflusst das abrollverhalten.

fusstyp: normalfuß, hohlfuß oder senkfuß brauchen unterschiedliche schuhkonstruktionen. ebenso platt-, knick oder spreizfuß. deshalb ist die auswahl des einzelnen aus dem jeweiligen sortiment erheblich eingeschränkt. von der tendenz her brauchen hohlfüssler eher gut gedämpfte schuhe, da bei diesem fusstyp dem fuss der natürliche aufprallschutz fehlt. hohlfüssler knicken nach dem aufsetzen mehr oder weniger stark nach aussen ab (supination). mit anderen worten es fehlt die natürliche pronation. ein leichtes nach-innen-knicken ist als normal anzusehen und nicht problematisch. leider wird das in vielen geschäften übersehen. natürlich darf man aber auch nicht vergessen, dass mit zunehmender länge des trainingslaufes die fussmuskulatur ermüdet und das nach-innen-knicken verstärkt wird.
anders verhält sich das ganze bein knick-senk-spreitzfüsslern, die überwiegend mehr oder weniger stark nach innen abknicken (überpronation). hohes gewicht fördert das knicken nach innen. u.u. lässt sich eine fehlstellung nicht ausreichend durch die schuhe korrigieren, dann sind orthopädische einlagen zu empfehlen.

laufstil: hier ist entscheident ob man über den rückfuss abrollt oder über den vorfuss läuft. beide stilarten sollten unterschiedlich versorgt werden. beim vorfussläufer sollte das augenmerk vielmehr auf einem flexiblen schuh liegen. übermässige pronationsstützen sind hier i.d.r. fehl am platz, da die stützfunktion von der muskulatur übernommen wird und der rückfuss kaum bodenkontakt bekommt.

bevorzugter laufuntergrund: wer lieber auf festem untergrund (z.b. asphalt) läuft braucht weniger griffigere sohlen, wie jemand, der auf losem untergrund (z.b. wald) läuft. die dämpfung sollte natürlich auf den jeweiligen untergrund angepasst sein. festerer untergrund, d.h. bessere dämpfung.

laufumfang: wer mehr als 20 kilometer in der woche läuft, sollte mindestens zwei modelle unterschiedlicher hersteller (aber funktional entsprechend) im schrank haben. die schuhe mit ein paar wochen abstand kaufen und im wechsel tragen, damit der fuß immer wieder einen neuen reiz bekommt. so wie man tempo, streckenlänge und strecke variiert, sollte man auch die schuhe wechseln. dabei sollte darauf geachtet werden, dass die schuhe möglichst der gleichen schuhkathegorie angehören. natürlich kann der zweite schuh auch ein trail(gelände)schuh oder aber auch ein wettkampfschuh (mit vorsicht zu genießen) sein, wichtig ist aber immer, dass der schuh funktional entsprechend ist. also nicht einen absolut super stabilen pronationsgestützten schuh und gleichzeitig einen superleichten wettkampfschuh laufen.

wettkampfschuhe: sind leichter und auf stärker gebogenem leisten gefertigt. sie sind dadurch dynamischer, der fuss ist näher am laufuntergrund was den abdruck verbessern soll. dafür haben sie aber weniger stabilität und eine kürzere lebensdauer und sind nur für wirklich wenige schnelle läufer/innen geeignet (als anhaltspunkt marathon unter 03:10, 10 km unter 37/38 min.). neben der stabilität sind auch die dämpfungseigenschaften schlechter, irgendwo muss ja das gewicht gespart werden. besser einen leichten trainingschuh für die wettkämpfe nehmen und das training sinnvoller und effektiver gestalten, denn damit lässt sich die meiste zeit gutmachen. wichtig ist die kenntnisder tatsache, dass ein/e schwerer/e langsamer/e läufer/in aufgrund der fehlenden stabilität durch die höhere beanspruchung der muskulatur mehr zeit verliert als er/sie jemals mit hilfe des niedrigeren gewichtes des schuhes sparen kann.

haltbarkeit: im normalfall ist die dämpfung vor dem profil hinüber. die lebensdauer würde ich mit 800 - 1200 km angeben. natürlich soll es auch möglich sein bei entsprechender pflege des schuhes als 60 kg läufer ohne fussfehlstellungen mit bevorzugt weichem untergrund den schuh erheblich länger zu laufen, aber das ist nicht die regel und die erfahrung zeigt, dass leider allzu viele probleme auf die (zu lange getragenen, falschen) schuhe zurück zu führen sind.

umtausch: nachfragen, wie lange du den schuh nach gebrauch noch umtauschen kannst (in guten läden i.d.r. 2 - 4 wochen). ob ein schuh wirklich der richtige ist / passt lässt sich weder nach einer laufbandanalyse, noch nach minutenlangem anprobieren sagen. die ersten trainingseinheiten (50 - 200 km) entscheiden.

FAZIT: grundsätlich gilt: für alle fehlstellungen und für den gesunden (neutralen) fuss gibt es entsprechende schuhe. entscheident ist v.a. dein fusstyp in verbindung mit deinem gewicht (i.v. zur körpergröße), die geplanten streckenlängen, die häufigkeit des trainings (zweites paar ...), bestehende probleme / beschwerden des körpers, die in verbindung mit dem laufen zu berücksichtigen sind (z.b. knie), bisher gelaufene schuhe (zustand) + zurechtkommen mit dem schuh, deine lauferfahrung bzw. bisherige sportliche aktivitäten + ziele, usw. so das dürften die wichtigsten punkte gewesen sein, die im verkaufsgespräch abgedeckt werden sollten (natürlich gibt es da besonders wichtige (unverzichtbare) punkte z.b. der fusstyp und weniger wichtige z.b. bisherige sportliche aktivitäten).

nun noch ein paar links um sich noch schlauer zu machen ;-))) bei den herstellerseiten handelt es sich lediglich um eine auswahl der bekanntesten hersteller (die man i.d.r. auch im handel ohne allzu langes suchen finden dürfte). Ggf. auch die com bzw. de endung ausprobieren.

Adidas
http://www.adidas.com/de/

Asics
http://www.asics.de/

Brooks
http://www.brookssports.de/

Diadora
http://www.diadora.co.uk/webContents/p.php/en/00013/

Fila
http://www.fila.de/

New Balance
http://www.newbalance.de/

Nike
http://www.nike.com/europe/english/index.jsp

Puma
http://www.puma.de/

Reebok
http://reebok.de/

Saucony
http://www.saucony.com/
http://www.saucony.de/menu/welcome.htm

Rykä (nur Frauenlaufschuhe)
www.ryka.com

Running Pur (mit laufschuhtest online)
http://www.running-pur.de/

Laufbandanalyse (begriffe wie supination und pronation werden erklärt und anhand von videos dargestellt ....)
http://www.kriwat.de/index_kriwat.html


SO DEN VIEL SPASS UND ERFOLG BEIM LAUFSCHUHKAUF!!!

© wiesel 12.03.2002





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